Balkonsanierung in Darmstadt
Eine Vielzahl von stark geschädigten Balkonen, Loggien, Dachterrassen und Laubengängen wartet derzeit auf eine fachgerechte Sanierung.
Bei der Sanierung von Balkonen ist vor allem die auf den jeweiligen Untergrund abgestimmte Vorarbeit für ein gutes Langzeitergebnis unerlässlich. Das gilt für Balkone großer Wohnanlagen ebenso wie für den kleinen Balkon an einem Einfamilienhaus. Danach können verschiedene Sanierungstechniken zum Einsatz kommen.
Traditionelle Abdichtungstechnik als Zusammenarbeit von Dachdecker (Abdichtungsbahnen), Bauklempner (Zinkbleche) und Fliesenleger (Keramikfliesen im starren Mörtelbett mit mineralischer Verfugung). Bei fehlerhafter Ausführung ist diese Abdichtung jedoch anfällig für Schäden und deshalb nicht unbedingt zeitgemäß: Die nur punktuelle Befestigung von Schweißbahnen verursacht oft eine ungenügende Entlüftung und Haftung. Weiterhin werden die Randanschlüsse häufig nicht richtig montiert. Die Fliesenverlegung in zu magerem Mörtel und die Verfugung mit mineralischen Fugenmassen ist auf Dauer keineswegs dicht. Sanierung und Abdichtung mit kunststoffvergüteten Putzen und anschließender nahtloser Beschichtung mit ein- oder zweikomponentigen Beschichtungsmaterialien.
Sanierung und Abdichtung mit Flüssigkunststoff und Armierungsgewebe. Finish farbig oder nahtlos mehrfarbig (zum Beispiel mit Farbchips – lässt sich auch rutschfest und/oder schwer entflammbar ausführen).
Sanierung wie in den vorgenannten Punkten beschrieben als Untergrund für wetterfeste Beläge in loser oder verklebter Ausführung.
Neben historischen Konstruktionen stammen die meisten sanierungsbedürftigen Balkone aus den 1960er und 1970er Jahren. Ihre Grundkonstruktion ist meist der auskragende Teil der Geschossdecke aus Stahlbeton. Der oft fehlerhafte Umgang mit dem Baustoff Beton hat hier in der Vergangenheit zu erheblichen Schäden beigetragen.
So steht in vielen Fällen eine aufwendige Betonsanierung als zwingende Grundlage für weitere Arbeiten am Balkon an.
Bei schweren Schäden muss darüber hinaus unbedingt ein Statiker hinzugezogen werden. Material darf den Bestimmungen der Instandsetzungs-
Richtlinien entsprechend eingesetzt werden. Eine Beratung und Einarbeitung durch den Hersteller vor Ort ist bei der Betonsanierung dringend angeraten. Darauf sollte der Handwerker allein schon wegen der strengen Gewährleistungsbestimmungen keineswegs leichtfertig verzichten.
Die Betonsanierung als Vorarbeit der eigentlichen Balkonsanierung kann äußerst aufwendig sein. Das muss der Handwerker bei der Preisgestaltung berücksichtigen. Der Lohnaufwand kann hier weit über dem Materialaufwand liegen, weshalb aus wirtschaftlichen Gründen unbedingt auf hochwertige Baustoffe geachtet werden sollte.
Betonsanierung
Alle „kranken“ Betonteile müssen bis auf die nicht karbonatisierten Bereiche entfernt werden. Anhand einer Prüfung kann der Handwerker an ausreichend großen Abschlagstellen mittels Vornässen und Einsprühen mit Indikatorlösung (10 g Phenolphthalein auf 1000 ml Methanol, Versprühen mit einer Blumenspritze) erkennen, wie weit der Beton geschädigt ist – gesunder Beton verfärbt sich dann rot.
Neben der Entfernung mit Hammer, Meißel oder Elektrohammer ist ein Einsatz der Nebelstrahltechnik (mit einem Druck von etwa 6 atü, 0,7 bis maximal 1,5 mm große Strahlmittel) empfehlenswert. Das Verfahren ist schonend, umweltfreundlich und entfernt zugleich auch die Korrosion an der freigelegten Armierung. Diese muss im Anschluss allerdings sofort eine Rostschutzbeschichtung erhalten.
Mit einem magnet-induktiven Überdeckungsmessgerät kann der Handwerker auch an intakt erscheinenden Flächen prüfen, ob die Überdeckung noch ausreichend ist – sie sollte mindestens 20 mm betragen.
Nach Vorgabe der Produkthersteller muss anschließend in mehreren Putzschichten von grob nach fein der Aufbau wieder hergestellt werden. Beschädigte Profile, Tropfkanten oder Strukturen von Sichtbeton muss der Handwerker ebenfalls wieder ausbilden. Dazu können auch Einschalungen erforderlich werden. Ausbrüche mit einem Durchmesser von bis zu 45 mm können zusammen mit dem Putzaufbau repariert werden. Für die Schlussbeschichtung der Unterseiten und umlaufenden Fronten reicht eine einfache Fassadenfarbe nicht aus. Es muss vielmehr ein zum Sanierungssystem passendes Material verwendet werden. Besonders ältere Balkone, die als Kragarm aus einer Geschossdecke ragen, bilden konstruktionsbedingt Wärmebrücken.